Welche Fähigkeiten im Stakeholdermanagement brauchen Sie als Product Owner? In einer agilen Welt ist der Product Owner in erster Linie für das Management der Stakeholder verantwortlich. Heute besprechen wir die 6 Fähigkeiten, die für ein gutes Stakeholdermanagement erforderlich sind.
Kommunikativ auf mehreren Ebenen
Stakeholdermanagement findet auf verschiedenen Ebenen innerhalb einer Organisation statt. Das Management ist ebenso ein Stakeholder wie der Benutzer, der ein Softwaresystem zur Unterstützung eines Prozesses nutzt. Und natürlich der Endkunde, der eine Dienstleistung oder ein Produkt kauft. Diese Stakeholder haben ihre eigenen Bedürfnisse, aber auch ihre eigenen Wünsche hinsichtlich der Art und Weise, wie sie einbezogen werden wollen. Auch die Art und Weise, wie sie kommunizieren, kann völlig unterschiedlich sein. Ein guter Product Owner versteht diese Unterschiede und passt die Art der Kommunikation entsprechend an.
Dynamik im Team
Die Stakeholder, die an der Entwicklung eines Produkts beteiligt sind, sind nicht mehr und nicht weniger als ein Team. Das wird oft übersehen, aber wenn der Product Owner die Stakeholder als ein Team sieht, lassen sich Entscheidungen leichter treffen. In der Praxis bedeutet dies, alle Stakeholder in den Prozess einzubeziehen und die kollektive Weisheit der Gruppe zu nutzen, um z. B. zu entscheiden, was zuerst entwickelt werden soll. Wie in allen Teams wird es jedoch auch hier Ungleichheiten geben: Ein-Mann-Shows, abgewählte Stakeholder und Widerstand. Es ist dann die Aufgabe des Product Owners, hier einzugreifen. Zum Beispiel, indem er Arbeitsformen einsetzt, die die Teamdynamik stärken. Liberating Structures zum Beispiel können hier helfen.
Fokus
Die nächste Fähigkeit des Stakeholdermanagements ist die Fokussierung. Oft gibt es eine große Anzahl von Stakeholdern. Da sie alle ihre eigenen Wünsche und Ambitionen haben, entsteht eine riesige Bedarfsliste. Es obliegt dem Product Owner zu entscheiden, was er aufgreift und sich auf die ausgewählten Punkte zu konzentrieren. „Behalten Sie das Ende im Auge“: Tun wir noch Dinge, die zur Verwirklichung der Vision beitragen? Dies ist eine Frage, die sich der Product Owner ständig stellen muss.
Ein Mandat erteilen und Entscheidungen treffen können
Im Idealfall einigen sich die Stakeholder untereinander darauf, was in welcher Reihenfolge realisiert werden soll. Es wird aber auch vorkommen, dass dies nicht gelingt und der Product Owner eine Entscheidung treffen muss. Eine Entscheidung, die nicht jeder einfach mitmacht. Der Product Owner muss den Mut haben, riskante Entscheidungen zu treffen, Knoten zu durchschlagen und damit den Rhythmus des Projekts voranzutreiben, damit es nicht zum Stillstand kommt. Manchmal bedeutet dies auch, Dinge aus einer kritischen Perspektive heraus zu verwerfen. Die Fähigkeit, Mandate zu erteilen und Entscheidungen zu treffen, ist daher im Stakeholdermanagement unerlässlich.
Pragmatisch und visionär
Stakeholder haben unterschiedliche Wünsche, Bedürfnisse und Ambitionen. Die Aufgabe des Product Owners ist es, dies in eine „allumfassende“ Vision zu verwandeln. Der Trick besteht dann darin, das Unsichtbare sichtbar zu machen und die Menschen für die Vision zu begeistern. So kommt man vom Prototyp zur tatsächlichen Realisierung eines Produkts oder einer Dienstleistung.
Vertrauen schaffen können
Dies ist vielleicht die wichtigste Fähigkeit, die benötigt wird. Wenn kein Vertrauen zwischen den Stakeholdern besteht, ist es unmöglich, ein gutes Produkt zu schaffen. Indem der Product Owner offen und ehrlich ist, gibt er ein Beispiel dafür, wie man miteinander umgeht. Dazu gehört auch, sich gegenseitig respektvoll anzusprechen (Feedback zu geben). Wenn Vertrauen vorhanden ist, fällt es den Stakeholdern leichter, Prioritäten zu setzen, weil sie nicht ihre eigenen Interessen verfolgen, sondern das Gemeinwohl im Auge haben.
Welche Fähigkeiten im Stakeholdermanagement könnten Sie weiter ausbauen?
Dies ist kein kompletter Überblick über die für ein gutes Stakeholdermanagement erforderlichen Fähigkeiten. Vielmehr gibt es einen Überblick über die wichtigsten Fähigkeiten und kann z. B. als Ausgangspunkt für die Entwicklung von Fähigkeiten dienen.
