Als Agile Coach haben Sie täglich mit Teams und individuellen Verhaltensweisen in diesen Teams zu tun. Wie stellen Sie also sicher, dass Sie die Menschen richtig zur Selbstorganisation anleiten und damit effektiv Verhaltensänderungen herbeiführen? Ursprünglich konzentrieren sich viele traditionelle Ansätze auf Probleme. Dies führt jedoch keineswegs immer zu glücklicheren und erfolgreicheren Teams. Die positive Psychologie hingegen, eine Bewegung, die sich auf das Wohlbefinden der Menschen und das, was sie glücklich macht, konzentriert, scheint ein viel effektiverer Weg zu sein. Sie konzentriert sich auf die innere Befriedigung der Bedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und Verbundenheit, Faktoren, die zum Erleben von Glück führen.
Worum geht es also genau?
Der Schwerpunkt der positiven Psychologie zeigt sich bereits in der Definition des Begriffs „Selbst“. Es geht um positive Erfahrungen und persönliche Qualitäten, wie z. B. das Zulassen individueller Talente, die zu Verhaltensänderungen führen. Hier geht man zurück auf die Ebene von Sinn, Motivation und Werten. Ausgehend von Mitgefühl, einem liebevollen Platz im Individuum, schafft man eine sichere Grundlage, um aus Vertrauen in voller Offenheit und Gleichheit miteinander zu handeln. Diese Elemente bilden den roten Faden in dieser Bewegung und in Bezug auf Agile:
- Positive Emotionen; denken Sie an die Betonung von Spaß, Optimismus und aufmerksamer Präsenz
- Zielstrebigkeit und persönliches Wachstum; denken Sie an Flow und Talententwicklung
- Positive Beziehungen; denken Sie an Verbindungen wie Freundschaft und Kollegialität
- Sinnhaftigkeit und Bedeutung; denken Sie an Sinn (individuell und als Team)
- Tatsächlich etwas erreichen; denken Sie an das Feiern von Erfolgen
Beispiele für Methoden
Inzwischen sickern durch alle möglichen Aktivitäten und Interventionen immer mehr Merkmale der positiven Psychologie durch. Je mehr man diese bewusst praktiziert, desto mehr wird sie zur neuen vorherrschenden Denkweise in einer Organisation. Bekannte Formen dieser Bewegung sind Acceptance Commitment Therapy (ACT), Appreciative Inquiry und lösungsorientiertes Coaching (wiederkehrend in unserem 4-tägigen Agile Coach Kurs oder 8-tägigen Agile Coach Kurs).
Möchten Sie sofort üben? Dann probieren Sie diese Form der Arbeit aus:
- Lassen Sie jeden Einzelnen seine Gedanken und Gefühle zu dem Thema, das Sie behandeln wollen, aufschreiben. Machen Sie dies auf einer Tafel transparent!
- Jeder erklärt dann sein Post-it in 1 Minute.
- Bilden Sie dann Gruppen von 3 Personen und lassen Sie alle ein Brainstorming (aus Schritt 1) darüber machen, welche zusätzlichen Chancen oder Möglichkeiten bleiben.
- Plenum: jede Gruppe erläutert ihre Ergebnisse
- Dann wählt das gesamte Team die 3 wichtigsten Ideen aus (falls nötig, verwenden Sie Dot Voting, um effektiv Prioritäten zu setzen)
- In denselben 3er-Teams (aber jetzt möglicherweise mit unterschiedlichen Ideen aufgrund der Priorisierung) wird sich die Gruppe überlegen, wie das aussehen könnte. Machen Sie dies transparent, visualisieren Sie, verwenden Sie Bilder aus dem Internet, kurzum, tun Sie alles, was eine kreative neue Welt deutlich sichtbar macht
- Dann werden alle Visualisierungen im Plenum vorgestellt und die erste Priorität wird festgelegt. An welcher Idee werden wir zuerst arbeiten?
- Diskutieren Sie, was nötig ist, um dorthin zu gelangen, und teilen Sie dies in kleine Schritte auf, sodass der erste Handlungsschritt klar ist und es jetzt nur noch darum geht, etwas zu TUN!
Natürlich können Sie mit der Gruppengröße, der Timebox, dem Thema und den Kommunikationstechniken variieren (1 Person spricht, der Rest hört zu, Post-it’s, Plenarvorträge, Visualisierung, etc). Weitere Variationen und Erfahrungen dazu finden Sie auch in Liberating Structures.
