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Konversationscafé: eine effektive Arbeitsform, um konstruktive Gespräche zu führen

Von der Ineffizienz zur Effizienz

Sie kennen diese Situationen, in denen Sie plötzlich feststellen, dass Sie unbewusst schon seit einiger Zeit über diese eine, tiefgreifende Lösung nachgedacht haben. Und sie will einfach nicht kommen.

In der Zwischenzeit ist viel Zeit vergangen, Ihr Energielevel ist gesunken und Sie sind nicht weitergekommen. Oder diese lästigen, eskalierenden Gespräche, bei denen Gruppen von Menschen zuhören, um zu antworten, und jeder versucht, sich selbst Recht zu geben. Das ist so unangenehm und ineffizient, dass jeder das Gespräch mit weniger Energie verlässt.

Wie schön wäre es, wenn wir all diese Zeit sinnvoller nutzen könnten. Konstruktive Situationen, in denen wir klar denken, einander zuhören und in aller Ruhe ausführliche Gespräche miteinander führen. Um dann den Grundstein dafür zu legen, dass daraus neue Strategien und Aktivitäten erwachsen können.

Das kann man machen! Eine geeignete Form ist das Konversationscafé, das in diesem Beitrag ausführlicher vorgestellt wird.

Was ist das Konversationscafé?

Das Konversationscafé ist eine Form der Liberating Structures, die die Menschen einbezieht, ohne zu streiten oder zu debattieren, indem sie tatsächlich mehr zuhören.

Der Kern dieser Form besteht darin, dass eine Gruppe von Menschen miteinander übereinstimmt und mithilfe eines ausgewählten Sprechobjekts (z. B. eines Zauberstabs) Dialoge führt, die keinen Konflikt hervorrufen. Auf diese Weise findet ein konstruktives Zuhören statt, das es ermöglicht, verschiedene Perspektiven zu überprüfen.

Im Laufe der Dialoge wird die Bedeutung der Herausforderung deutlich und die Gruppe kann einen Konsens finden. Dies regt die Fähigkeit an, sich neue Aktionen auszudenken, und ermöglicht es der Gruppe, aus einer Sackgasse herauszukommen.

Warum hilft mir das Konversationscafé?

Das Tolle am Konversationscafé ist, dass es in sehr vielen Situationen eingesetzt werden kann. Ganz gleich, ob es sich um eine Innovation oder um eine heikle Situation mit Menschen handelt, das Format eignet sich gut dafür. Das Konversationscafé schafft:

  • Ein sicheres und vertrautes Umfeld ohne Angst
  • Ein unterstütztes Verständnis für unterschiedliche Perspektiven und Ideen
  • Ein Dialog, der auf dem Verständnis für die Perspektive des anderen beruht
  • Eine integrative Situation, in der die Teilnehmer lernen, beide Seiten eines Gesprächs zu schätzen: Reden und Zuhören
  • Neue Ideen und Innovationen, indem man aus der bestehenden Blase oder Situation heraustritt
  • Umwandlung einer komplexen oder schmerzhaften Situation in eine konstruktive Basis, auf der man aufbauen kann

Liberating Structures

Wie sieht die Sitzung aus?

Die Sitzung selbst wird insgesamt höchstens 60 Minuten dauern. Wie bei den meisten Sitzungen und Treffen ist jedoch auch hier eine gute Vorbereitung erforderlich. Die wichtigsten Bestandteile sind im Folgenden aufgeführt.

Einladung

Laden Sie alle Teilnehmer ein, in kleinen Gruppen zusammenzukommen und sich gegenseitig zuzuhören. Denken Sie zusammen über eine gemeinsame Herausforderung nach.

Räumlichkeiten

Stellen Sie ausreichend Platz zur Verfügung. Ein großer Raum reicht aus, wenn er mehrere kleine Aufbauten ermöglicht:

  • Stellen Sie genügend Tische mit 5-7 Stühlen um jeden Tisch herum bereit.
  • Stellen Sie genügend Sprechobjekte zur Verfügung (z. B. einen Zauberstab, eine Kerze oder ein Kunstobjekt) – dies ist ein wesentliches Element und macht den Unterschied aus!
  • Flipcharts, Marker, Post-its pro Tisch
  • Hängen Sie die Konversationscafé-Vereinbarungen gut sichtbar auf.

TeilnehmerInnen

Die Gesamtgruppengröße ist unbegrenzt. Achten Sie darauf, dass die Gruppen auf 5-7 Personen pro Tisch aufgeteilt werden. In der Gruppe herrscht völlige Gleichberechtigung, sodass jeder seinen Beitrag leisten muss.

Konversationscafé Termine

Treffen Sie mit der gesamten Gruppe vor Beginn der Sitzung klare Vereinbarungen, hängen Sie sie auf und erwähnen Sie sie regelmäßig. Zum Beispiel:

  • Handeln Sie aus einer offenen Haltung heraus.
  • Vermeiden Sie Urteile.
  • Respektieren Sie sich gegenseitig.
  • Verständnis statt Überredung anstreben.
  • Andere Meinungen zulassen.
  • Sprechen Sie aus persönlichen Gründen und Bedürfnissen, sprechen Sie aus dem Herzen.
  • Bemühen Sie sich um Ehrlichkeit und Tiefe, anstatt immer weiter, weiter, weiter zu gehen.

Die Sitzung

  1. Begrüßen Sie die Teilnehmer und nennen Sie das Thema des Gesprächs, z. B. in Form einer Frage.
  2. Erläutern Sie das Programm:
    – An jedem Tisch gibt es vier Gesprächsrunden
    – Runde 1 und Runde 2 werden mit dem Sprechgegenstand durchgeführt
    – Runde 3 ist ein offenes Gespräch
    – Runde 4 ist eine Abschlussrunde mit dem Sprechgegenstand
    – Optional: Sammlung von Erkenntnissen im Plenum
  3. Verteilen Sie Sprechobjekte und fragen Sie jeden Tisch, wer der Gastgeber ist. Der Gastgeber nimmt voll teil und hat auch die Aufgabe, einzugreifen, wenn die Vereinbarungen nicht eingehalten werden. Zum Beispiel, wenn jemand weiterredet oder eine andere Person unterbricht. Es wird empfohlen, dass der Gastgeber die Vereinbarungen vor der ersten Runde wiederholt.
  4. Beginn der Runde 1 mit dem Sprechgegenstand: jeder Teilnehmer teilt seine Gedanken, Gefühle und Handlungen zum Thema mit: 1 Minute pro Person.
  5. Beginnen Sie Runde 2 mit dem Sprechobjekt: Jede Person teilt ihre Gedanken und Gefühle mit, nachdem sie allen am Tisch zugehört hat. Es spricht also immer nur eine Person und der Rest hört zu: 1 Minute pro Person.
  6. Beginn der Runde 3: offenes und lebendiges Gespräch (optionaler Einsatz eines Sprechobjekts): 15-30 Minuten.
  7. Beginn der Runde 4 mit dem Sprechobjekt: Jede/r TeilnehmerIn teilt seine/ihre Erkenntnisse mit: 1 Minute pro Person.
  8. Sammlung von Erkenntnissen im Plenum. Hinweis: Es werden keine Aufgaben verteilt. Die Dialoge sollen nicht zu direkten Aktionen führen.

Weitere Tipps:

  • Verwenden Sie aussagekräftige und investigative Fragen, um das Gespräch zu vertiefen.
  • Wenn es Probleme gibt, fragen Sie, ob Vereinbarungen eingehalten werden.
  • Ermutigen Sie die Teilnehmer, die Flipchart-Blätter zu nutzen, um wichtige Erkenntnisse zu zeichnen oder aufzuschreiben. Dies fördert die Visualisierung/grafische Erfassung und regt zur spielerischen Erkundung an.

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