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Design Thinking als Ergänzung zu Lean oder Agile?

In den letzten Jahren haben viele Organisationen die Grundsätze von Lean und dann von Agile übernommen. Lean hat vor allem dazu beigetragen, die Prozesse zu optimieren, während Agile (oft in Form von Scrum) eine gute Alternative zum Projektmanagement darstellt. Sowohl Lean als auch Agile machen Organisationen in einer sich schnell verändernden Welt beweglicher und haben ihren Wert vielfach bewiesen.

Es stellt sich jedoch die Frage, ob Organisationen in Zukunft nur mit diesen Methoden auskommen werden, denn wir stehen am Anfang eines großen Wandels.

Die disruptive Zukunft

Mehrere bahnbrechende Technologien sind im Begriff, die Wirtschaft nachhaltig zu verändern. Dazu gehören beispielsweise künstliche Intelligenz, Robotisierung, Internet der Dinge, Wearable Technology, Big Data, Blockchain und 3D-Druck. Diese Technologien werden vollständig in unser Leben eingebettet sein und dazu führen, dass wir zunehmend in einer Welt leben, in der das Physische und das Digitale miteinander verwoben sein werden.

Die Technologie spielt bereits jetzt eine wichtige Rolle in unserem Leben, aber in 10 Jahren wird sie wirklich überall sein.

Wenn wir in 10 Jahren einen Helpdesk anrufen, werden wir eine digitale Stimme hören, die alle unsere Fragen beantworten kann (künstliche Intelligenz). Übungen, die wir mit dem Physiotherapeuten gemacht haben, wird ein Roboter für uns machen (Robotisierung). Wenn Ihnen eine Tasse aus der Hand fällt, laden Sie ein neues Design herunter und haben sofort eine neue Tasse (3D-Druck). Neugierig auf bestimmte Blutwerte? Schauen Sie einfach in Ihrer App nach, wo die Daten von Ihrem Armbandchip (Wearable Technology) gesendet werden.

Eine Aufgabe für Design Thinking?

Um als Unternehmen mithalten zu können, muss man in der Lage sein, auf sich schnell ändernde Kundenanforderungen und neue Technologien zu reagieren. Methoden wie Lean und Agile sind durch inkrementelle Innovation gekennzeichnet. Die Frage ist, ob man damit weiterkommt, oder ob man eine ergänzende Methode finden muss, die zu einer radikaleren Form der Innovation führt. Hier kann Design Thinking als Methode und Denkweise eine wichtige Rolle spielen.

Design Thinking basiert auf Empathie für die Endnutzer eines Produkts oder einer Dienstleistung, auf dem wirklichen Verständnis der Nutzer. Bei dieser Methode wird zunächst versucht, ein komplexes Problem messerscharf aufzudecken, bevor nach Lösungen gesucht wird. Während Lean und Agile eher in der „Produktionsphase“ angesiedelt sind (es handelt sich um Methoden, mit denen man effiziente Arbeit realisieren kann), ist Design Thinking eher in der „Ideenphase“ angesiedelt. Dadurch ist Design Thinking besser geeignet, um radikale Innovationen zu erreichen.

Design Thinking versucht dann eine Lösung zu finden, die für die Menschen, die Organisation und die Technologie geeignet ist, wobei der Endkunde der Ausgangspunkt ist (siehe Abbildung). Das ultimative Ziel ist es, ein Benutzererlebnis zu schaffen, bei dem die Menschen nicht einmal merken, dass Technologie eingesetzt wird. Wenn das gelingt, werden Sie als Unternehmen natürlich davon profitieren.

Fazit

Keine einzige Methode ist für alle Herausforderungen geeignet. In einer Welt, in der radikale Innovation immer mehr in den Mittelpunkt rückt, kommen inkrementelle Methoden wie Lean und Agile jedoch manchmal zu kurz. Design Thinking ist also eine Ergänzung, die auch in den kommenden Jahrzehnten Mensch und Technik erfolgreich zusammenbringen kann (zum Beispiel in einem Design Sprint).

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