Kanban basiert auf der altbewährten Weisheit: Messen ist Wissen. Eine der sechs Kanban-Praktiken lautet: Gemeinsam verbessern, experimentell entwickeln. Das setzt voraus, dass man dies auf der Grundlage von Metriken tut und nicht nur nach dem Bauchgefühl handelt. Aus diesem Grund werden wir in diesem Artikel auf die Kanban-Metriken eingehen.
Was wollen Sie mit Kanban-Metriken messen?
Was werden Sie also messen und was wollen Sie damit erreichen? Die Messungen und die Wahl der Kanban-Metriken (die Größen, die Sie messen) zielen auf die Verbesserung des Prozesses ab. Um dies zu erreichen, stützt sich die Kanban-Methode auf eine Reihe von Metriken: Work In Progress, System Lead Time, Customer Lead Time, Work Item Age und Throughput.
Work In Progress oder WIP
Kanban betrachtet die Prozessschritte, die zu einem Produkt oder einer Dienstleistung führen, als einen Wertstrom. Am Ende liefern Sie ein wertvolles Ergebnis für den Kunden. Da unfertige Arbeit keinen Mehrwert für den Kunden bringt, müssen Sie sie abschließen und liefern. Das soll so reibungslos und schnell wie möglich geschehen.
Wie funktioniert der WIP?
Bei der Kanban-Methode wird die Anzahl der zu einem bestimmten Zeitpunkt im System befindlichen Arbeitsaufgaben betrachtet. Wir nennen dies Work In Progress (WIP, Arbeit in Arbeit). Indem Sie den WIP begrenzen, arbeiten Sie an so wenig Aufgaben wie möglich gleichzeitig. Das macht Ihr Team effizienter. Einfach ausgedrückt: Sie sind schneller fertig, wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit auf eine Aufgabe richten, als wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit auf mehrere Aufgaben verteilen müssen. Es zwingt Sie sozusagen dazu, die Arbeit zuerst zu beenden, bevor Sie eine neue Aufgabe in Angriff nehmen.
Wie verwende ich WIP-Limits?
Das optimale WIP-Limit für Ihr Team hängt von mehreren Faktoren ab, z. B. von der Größe Ihres Teams oder der Art der Arbeit. Der beste Weg, das Optimum zu finden, ist eine empirische Herangehensweise: Überlegen Sie, was ein guter Wert wäre, probieren Sie ihn aus, bewerten Sie ihn und passen Sie ihn an. Bei der Bewertung können Sie die gemessenen Vorlaufzeitenund Durchsätze verwenden (siehe unten).
Lead Time (Vorlaufzeit)
Wie wir bereits gesehen haben, wollen Sie sicherstellen, dass die Wertschöpfung so reibungslos wie möglich verläuft. Schließlich will ein Kunde sein neues Produkt natürlich so schnell wie möglich haben.
Außerdem ist es wichtig, dass die Geschwindigkeit der Lieferung vorhersehbar wird. Das heißt, dass wir einigermaßen sicher sein können, wie lange jeder Arbeitsschritt dauern wird, um die laufende Arbeit abzuschließen. Wenn uns das gelingt, können wir dem Kunden mit hinreichender Sicherheit sagen, wann er sein gewünschtes Produkt erwarten kann.
Es gibt hier also zwei Ziele: Verringerung der Vorlaufzeit und Verringerung der Streuung der Vorlaufzeit. Es macht also Sinn, diese Vorlaufzeit zu messen. Aber von wo bis wo messen wir diese Vorlaufzeit?
Wie messen wir die Vorlaufzeit?
Drei Momente sind dabei wichtig: Der Moment, in dem ein Kunde eine Anfrage stellt, der Moment, in dem wir beschließen, sie zu liefern (wir nennen dies den Commitment Point) und der Moment, in dem die Arbeit beendet und geliefert wird (Delivery Point).
Customer und System Lead Time
Die Customer Lead Time (auch Cycle Time genannt) ist die Zeitspanne zwischen dem Zeitpunkt, zu dem ein Kunde eine Arbeitsanforderung einreicht, und dem Delivery Point. Die System Lead Time (auch Lead Time oder Vorlaufzeit genannt) ist die Zeitspanne zwischen dem Commitment Point und dem Delivery Point.
Die Customer Lead Time (Kundenvorlaufzeit) und die System Lead Time (Systemvorlaufzeit) sind zwei der wichtigsten und am häufigsten verwendeten Kanban-Metriken. Sie sind von grundlegender Bedeutung, da sie Aufschluss darüber geben, wie lange sich die Arbeitsaufgaben im Arbeitsfluss befinden, bevor sie abgeschlossen sind.
Alter des Workitems
Sie können auch verfolgen, wie alt die Workitems sind, die Sie gerade in Bearbeitung haben. Das Workitem-Alter (Workitem Age) ist die Zeitspanne zwischen dem Beginn eines Workitems und dem aktuellen Zeitpunkt. Dies ist eine nützliche Metrik, da sie Ihnen hilft, Workitems zu identifizieren, die sich schon lange im System befinden. Dies wiederum hilft Ihnen, mögliche Blockaden zu erkennen. Daran können Sie dann Arbeitsvereinbarungen knüpfen, z. B. dass Sie das älteste Element zuerst erledigen (FIFO, first in first out).
Durchsatz
Durch die Messung der Vorlaufzeiten können Sie vorhersagen, wie lange ein Werkstück für den Durchlauf durch Ihren Prozess benötigt, aber das sagt nichts darüber aus, wie viele Arbeitsstücke Sie in einer bestimmten Zeit erledigen können. Dafür gibt es den Durchsatz (auch Lieferrate oder Throughput genannt), d. h. die Anzahl der pro Zeiteinheit fertig gestellten Arbeitsposten. Er ist in der Tat ein Maß für die Produktivität Ihres Teams.
Zusammen mit der Vorlaufzeit ergibt der Durchsatz das Bild, das Sie brauchen, um eine gute Vorhersage darüber zu treffen, wie viel Arbeit Ihr Team abliefern kann. Auf dieser Grundlage können Sie dann z. B. die Erwartungen steuern oder die Kapazität Ihres Teams anpassen.
Anwendung der Kanban-Metriken
Mit dieser Kanban-Metrik können Sie statistische Informationen aus Diagrammen und Modellen extrahieren. Dies kann Ihnen helfen, das Verhalten unseres Systems besser zu verstehen und Möglichkeiten für Verbesserungen zu finden. Wir werden dies in einem späteren Beitrag erörtern.
Fazit: Sie sollten diese Kanban-Metriken nutzen, um den Prozess zu verbessern
Kanban basiert auf der Erfassung von Metriken zur Verbesserung des Prozesses. Aus den auf diese Weise gesammelten Daten können wir statistische Informationen ableiten. Dieser probabilistische Ansatz hilft uns, die Planung mit der Wahrscheinlichkeit zu verknüpfen, sie zu erreichen. Die wichtigsten Metriken für Kanban sind: Work In Progress, System Lead Time, Customer Lead Time, Work Item Age und Throughput.
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